Baustellenführung Geothermie-Kraftwerk Graben-Neudorf

Eines der drängendsten Themen unserer Zeit ist sicherlich die Energiewende. Viele Argumente für oder gegen gewisse Maßnahmen und Technologien werden zu Recht kontrovers diskutiert. Vorschnelle Entscheidungen oder Meinungsbildung ohne fachliche Kenntnisse sind bei solch wichtigen Themen aber fehl am Platz. Eine aktuell in der Diskussion stehende Möglichkeit der Energiegewinnung ist die hydrothermale Geothermie, die oft auch als Tiefengeothermie bezeichnet wird.

 

Nachdem wir uns als ULi zunächst bei der BI in Waghäusel kundig gemacht haben, haben wir uns nun direkt in Graben-Neudorf bei der Deutschen Erdwärme im Informationszentrum auf der Baustelle weiter informiert.

 

Die Tiefengeothermie bietet in unserer Region sicherlich ein sehr großes Potenzial zur Stromerzeugung, aber auch zur Wärmegewinnung. Bedenken gegen diese Technologie sind vor allem seismische Auswirkungen oder auch Verunreinigungen des Trinkwassers. Für seismische Aktivitäten sind vor allem Bohrungen in das Grundgebirge verantwortlich. Diese Bohrungen sind in Baden-Württemberg verboten, in unserer Region werden keine solcher Bohrungen durchgeführt. Kontinuierliche Messungen im Umkreis erkennen seismische Aktivitäten und reduzieren bzw. schalten die Anlage noch unter der Wahrnehmungsgrenze ab. Zum Thema Grundwasserverunreinigung wurden uns verschiedene Maßnahmen vorgestellt. Zum einen wird durch die mehrschichtige, ausbetonierte Bohrung ein Austritt des Thermalwassers in das Grundwasser verhindert, und zum anderen gibt es ein weit verzweigtes Messsystem, das eine Verunreinigung des Grundwassers erkennt. Wichtig zu wissen ist, dass dieses System von einem unabhängigen Unternehmen betrieben wird, das das Bergbauamt vorschreibt. Im Übrigen haben Themen wie Absenkung des Grundwasserspiegels keinerlei Bezug zur Tiefengeothermie.

 

Wie schon erwähnt ist neben der Stromerzeugung die Auskopplung von Wärme bei der Tiefengeothermie ein wichtiger Punkt. So ist durch ein überregionales Netz die Anbindung nach Bretten geplant, und Graben-Neudorf hat auch schon erste Pläne für ein regionales Wärmenetz für die Gemeinde erstellt und steht in den Startlöchern.

 

Wir haben vor Ort eine sehr informative und technisch interessante Veranstaltung mit hoher Fachkompetenz vorgefunden. Sollten Sie Fragen oder Bedenken haben, nutzen Sie neben anderen Informationen auch das Angebot der Deutschen Erdwärme, um sich direkt vor Ort kundig zu machen.

 

Wie schon angeboten, können Sie sich gerne u.a. an uns wenden zwecks Organisation weiterer Vor-Ort-Termine. Kontaktadressen finden Sie auf unserer Homepage https://uli-philippsburg.de oder direkt über E-Mail info@uli-philippsburg.de.

 

Wir freuen uns über Anfragen und Anregungen und treten sehr gerne mit Ihnen in den Dialog.

 

Volker Ceh

Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der ULi – Unabhängige Liste

Geothermie in unserer Region und die Tatsachen über Energienetze

Scheiterte die Abstimmung über den Verkauf des stadteigenen Grundstücks für die Geothermieanlage in Waghäusel an der Frage, wer den Bau und die Unterhaltung des Fernwärmenetzes finanziert? 

 

Nein! Die Abstimmung fiel gegen  den Verkauf des Stadtgrundstücks an die Fa. Deutsche Erdwärme GmbH aus, da die Wähler negative Auswirkungen (Erdbeben, etc.) für ihre Hausgrundstücke befürchten. Eine Offenheit für neue Technologien erfordert das Abwägen des Für und Wider. Dies gilt auch für alle Fraktionen des Philippsburger Gemeinderats, bis auf diejenigen die sich schon positioniert haben. In mehreren Gemeinderatssitzungen hat die Fa. Deutsche Erdwärme die Förderung der Erdwärme und ihre Verwendung (Stromerzeugung und Wärmeauskopplung) dargestellt, dabei auch immer wieder betont, dass sie für den Ausbau eines Wärmenetzes nicht zur Verfügung stehe.

 

Trotzdem gibt es im Landkreis konkrete Planungen von Erdwärmeleitungen vom künftigen Graben-Neudorfer und Dettenheimer Erdwärmewerk bis nach Bretten. Diese Planungen und auch die Umsetzung werden von einem Konsortium der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises Karlsruhe und der Stadtwerke Bruchsal und Bretten betrieben. Dürfen wir wirklich ohne große Diskussion eine solche mögliche Chance für unsere Stadt ausschließen? Falscher Konservatismus und Fortschritt-, sowie Technikfeindlichkeit werden kein klimaneutrales Lebensumfeld für uns und unsere Kinder schaffen.

 

Die Ängste, die mit verschiedenen Publikationen geschürt werden, sich an einen Energieleitungsbetreiber zu binden, der seine Monopolstellung mit überhöhten Preisen ausnützen könnte, sind haltlos und unbegründet. Ein solches kann durch Verhandlungen und Vereinbarungen mit diesem Betreiber ausgeschlossen werden. Und warum sollte ein Fernwärme-Bezieher nicht seine Heizungsart wechseln können? Es steht jedem Hausbesitzer frei die Art und Weise der Heizung seines Gebäudes frei zu wählen, und zu wechseln.

 

Mieter in Mehrfamilienhäusern waren schon immer an die Entscheidung des Hausbesitzers gebunden. Das ist nichts neues.

 

Kommunalverwaltungen – und dazu gehört auch der Gemeinderat, sind dazu verpflichtet ihren Bürgern ein lebenswertes  Umfeld zu schaffen. Dies ist die Verpflichtung der Daseinsfürsorge und der Zukunftsgestaltung. Dazu gehört auch die Versorgung mit bezahlbarer Energie. Wieso sollte dann eine Kommune ihre Bürger an eine überteuerte Energieform binden? Dies macht keinen Sinn und wird dem Fürsorgeversprechen eines jeden Verantwortlichen nicht gerecht.

 

Im Übrigen zahlt jeder Verbraucher von Wasser und Strom oder Gas mit seinen Beiträgen auch seinen Teil zur Erstellung und Unterhaltung der Netze mit seinen Entgelten an die Leitungsbetreiber.

 

Obwohl dieser Markt staatlich reguliert ist, gab es auch zu Zeiten vor dem Ukraine-Krieg unangenehme Preissprünge nach oben.

 

Wie und an was möchte jetzt die CDU-Fraktion mutig die Bürger jetzt beteiligen?

 

Die notwendigen Diskussionen führt die U L i – Unabhängige Liste schon lange mit unseren Bürgerinnen und Bürgern.

 

Veranstaltungen mit Bürgerinformationen zum Bau und der Funktionsweise einer Geothermieanlage und deren Risiken hat die Fa. Deutsche Erdwärme GmbH bereits zugesagt. Und diese wurden auch von allen Gemeinderatsfraktionen gefordert. Besuche von jedermann auf der Graben-Neudorfer Bohrstelle sind jederzeit möglich.

 

Die Risikoabwägung muss jeder Einzelne für sich selbst treffen. Waren die Risiken der fossilen Energien erst später erkennbar, so leiden wir  jetzt und in Zukunft unter dem dadurch ausgelösten Klimawandel. In Philippsburg hat man 50 Jahre die Risiken der Atomenergie getragen, deren Rückstände noch tausende Jahre strahlen werden. Daher akzeptieren wir alle offenen von Sorge getragenen Einwände gegen diese neue Energieform mit dem Ziel einer genauen Risikoabwägung eines jeden einzelnen Mitbürgers.

 

Alles was den Transport von Wärmeenergie, egal aus welcher neuen Energiequelle zum Verbraucher betrifft liegt in der Entscheidungsgewalt des Gemeinderats. Auch hier wird es einen öffentlichen Diskurs geben. Die Bürger unserer Stadt und alle Mitglieder des Gemeinderates können versichert sein, dass die Fraktion der ULi hier sehr genau prüfen wird, und dass das immer das Wohl der Bürgerschaft das oberste Gut sein wird. Auch die Fraktion der Freien Wähler hat sich für eine positiv-kritische Begleitung der Geothermie und Beteiligung an einem Wärmenetz des Landkreises ausgesprochen.

 

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, bitte informieren Sie sich über die Fakten zum regionalen Wärmeausbau im Landkreis Karlsruhe. Dies ist eine Infobroschüre der Umwelt und Energieagentur des Landkrieses Karlsruhe. Diese Broschüre ist her abrufbar:

Infopapier PEG

 

Aber vor einer Entscheidung kommt, wie immer, eine Sammlung und  Abwägung sämtlicher Argumente. 

 

Diffuse Panikmache schadet jeder Entwicklung und jeder Entscheidung, und taugt nicht zur Vorbereitung der kommenden Kommunalwahl, oder der vorgezogenen Eröffnung des Wahlkampfes durch undifferenzierte Technik und Fortschrittsfeindlichkeit.  Philippsburg und seine Bürger benötigen kein Wahlkampfthema sondern eine sichere nachhaltige Versorgung unserer Bürger.

 

 

Peter Steinel – Fraktionsvorsitzender der ULi - Unabhängige Liste

Tiefengeothermie


EINMALIGE CHANCE FÜR DIE REGION


In diesem Papier finden Sie die wichtigsten Fakten zum regionalen Wärmeausbau im Landkreis Karlsruhe:

Infopapier PEG

Energiestandort Philippsburg

Unsere Stadt Philippsburg war schon vor vielen Jahren ein Energiestandort.

Es gab wenige Ortschaften die gleich zwei wasserbetriebene Mühlen hatten, die Schleifmühle und die besser bekannte Engelsmühle, die leider heute von ihren Mietern mehr als Müllkippe, denn als Wohnraum genutzt wird.

Nach der Zeit der Wasserkraft kam die Zeit der dampfbetriebenen Maschinen und der von Mineralöl angetriebenen Maschinen. In den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts siedelte sich in Philippsburg ein Kernkraftwerk an. Zu der damaligen Zeit, das „Non Plus Ultra“ der Energieerzeugung: sauber, billig, schier unbegrenzt verfügbar. Leider haben uns Tschernobyl und Fukushima eines Besseren belehrt. Denn auch diese Ära ist zumindest in Deutschland beendet. Nicht nur die beiden Havarien in der Ukraine und Japan, nein auch der immer weiter fortschreitende Klimawandel zwingt uns dazu, erneuerbare Energien zu suchen und zu nutzen, die einen positiven Einfluss auf unser Klima haben. Dazu gehört auch die Nutzung von Strom aus Windkraft aus dem Norden unseres Landes. Aber dazu muss der Strom zu uns in den Süden in das industrielle Herz Süddeutschlands transportiert werden. Zum Transport gehört auch die Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom in einem sogenannten Konverter.

Wir erinnern uns noch alle sehr genau an die teils dramatischen Wendungen, und Diskussionen die die Wahl des Standortes in unserer Region damals auslösten. Für uns, die U L i - Unabhängige Liste, war von vornherein klar, dass eine Verteilung von Strom nur von dort aus wirklich Sinn macht, von wo aus vierzig Jahre lang bereits Strom erzeugt und verteilt wurden.

Besonders die Auswahl des möglichen Standortes, auf der Rheinschanzinsel vor dem Kraftwerksgelände, war zu Recht mehr als umstritten. Die beste Lösung für unsere Bürger brachte einzig und allein die Idee unseres Bürgermeisters Stefan Martus (U L i), dieses Gebiet als Hochwasserschutzgebiet zu nutzen und hier eine Veränderungssperre zu erlassen.

Dies hat der Gemeinderat als Ganzes, einstimmig am 15. Dezember 2015 unter TOP 5 der Tagesordnung des Gemeinderates beschlossen. Dies war nicht nur die Forderung oder Beschluss zweier Fraktionen. Dieser Legendenbildung treten wir entschieden entgegen. Einzig und allein dieser Einfall der Nutzung der kommunalen Selbstverwaltung unseres Bürgermeisters, Stefan Martus, brachte die Bauherren dazu, den Konverterstandort dahin zu legen, wo er hingehört, auf das Kraftwerksgeländes des KKP. Nun steht nicht nur Philippsburg vor vielen weiteren Fragen der Zukunftsgestaltung für unsere Energieversorgung mit Strom und Wärme. Wir sind alle verpflichtet, alles Mögliche zu unternehmen, um unseren Kindern und Kindeskindern eine wirklich lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. Dazu ist die Nutzung aller erneuerbaren Energien notwendig. Oder will irgendjemand eine weitere Nutzung fossiler Energiequellen forcieren? Diejenigen dürfen sich das Signet „lebenswert“ nicht auf das Plakat schreiben, wenn Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral sein will. Wir müssen jedoch für alle diese Energieformen eine kritische beobachtende Haltung einnehmen. Eine vorbehaltlose Zustimmung wie seinerzeit bei der Atomkraft wird, und darf es nicht mehr geben. 

Wir dürfen unsere Augen jedoch nicht vor den gigantischen Aufgaben und dem Bedarf an Energie einer Gesellschaft mit den dazugehörigen Arbeitsplätzen verschließen. Nur wenn eine stabile, bezahlbare Energieversorgung gegeben ist, werden Arbeitsplätze bei uns gehalten oder neue geschaffen. Und nur, wenn es bei uns Arbeitsplätze für unsere Bürger gibt, wird unsere Stadt und unsere Region attraktiv und auch weiterhin lebens- und liebenswert bleiben.

Wir müssen alle harten und weichen Faktoren von neuen Energieformen prüfen, abwägen und in der Diskussion mit unseren Bürgern entscheiden.

Lassen Sie uns miteinander sprechen, diskutieren, gemeinsam abwägen und versuchen, das Beste für unsere Stadt und ihre Bürger zu erreichen.

U L i – Unabhängige Liste - Politik nur für unsere Bürger - Faktentreu - Bürgernah

Peter Steinel 

Fraktionsvorsitzender der U L i – Unabhängige Liste im Gemeinderat

Anmerkung zum Artikel „Geothermie-Kraftwerk in Philippsburg – Angst vor Bürgerbeteiligung“ im letzten Stadtanzeiger

 

Eine Bürgerbeteiligung ist von enormer Bedeutung, nicht nur bei großen Konfliktthemen. Wir von der ULi – Unabhängigen Liste praktizieren dies in unserem täglichen politischen Leben. Regelmäßig veranstalten wir offene Diskussionsabende, bei denen mit unseren Bürgern anstehende Konfliktpunkte erörtert werden.

Auch der Ruf nach einer Bürgerbefragung ist grundsätzlich legitim. Aber die lauten Rufer müssen den Bürgern auch reinen Wein einschenken, worüber sie abstimmen können. In Waghäusel wird die Bürgerbefragung auf eine grundsätzliche Entscheidung über die Geothermie hochstilisiert, obwohl es in Wirklichkeit darum geht, ob die Gemeinde ein gemeindeeigenes Grundstück verkauft oder nicht.

In Philippsburg haben wir nicht einmal diese Wahlmöglichkeit. Die beabsichtigten Baugrundstücke gehören derzeit dem Bundesamt für Infrastruktur, Umwelt und Dienstleistungen der Bundeswehr sowie dem Forst BW. Die Stadt Philippsburg hat keinerlei Einfluss auf die Grundstücksfrage. Der Gemeinderat ist zu keiner Zeit eine Genehmigungsinstanz. Diese Kompetenz liegt beim Landratsamt und beim Bergamt in Freiburg.

Wir können dieses Vorhaben nur begleiten. Begleiten bedeutet aber auch, es kritisch zu begleiten und unsere Stimme zu erheben, wenn etwas nicht rund läuft. Dabei müssen wir die möglichen positiven Faktoren für unsere Bürger und unsere Stadt nutzen. Alles andere wäre fahrlässig und gegen die Interessen unserer Bürger.

Unprofessionelles Verhalten hingegen ist, sich der Energiewende zu verschließen, indem man z.B. Windräder an Stellen haben will, die der Regionalverband von vornherein ausgeschlossen hat.

Die ULi steht für eine kommunale Politik mit Augenmaß und Bürgernähe, die sich für das Wohl unserer Stadt und ihrer Bürger einsetzt. Auf unsere Faktentreue können Sie sich weiterhin verlassen.