Der Igel braucht unsere Hilfe – So kannst du ihn schützen

Wir möchten euch künftig über verschiedene Themen informieren, die den Tier- und Artenschutz betreffen, und euch einfache Tipps geben, wie ihr ohne großen Aufwand selbst aktiv werden könnt.

Starten möchten wir heute mit einem ganz besonderen Tier – dem Igel. Wer kennt sie nicht? Diese kleinen Tiere mit ihren Knopfaugen, die bei Nacht durch unsere Gärten huschen.

Doch der Igel ist in Gefahr – in großer Gefahr. Sein Lebensraum wurde versiegelt, begrenzt durch bodentiefe und undurchdringliche Zäune, ordentliche Gärten und öffentliche Grünflächen, die kaum noch Nahrung bieten.

 

„Schnecken gibt’s doch viele“, denken viele – das stimmt. Richtig ist aber auch, dass diese nicht auf dem Speiseplan des Igels stehen. Igel fressen sie dennoch – aus Not, weil sie nichts anderes mehr finden. Dadurch werden Parasiten übertragen (und wenn die Schnecke zuvor Schneckenkorn gefressen hat, auch dieses), die die Tiere krank machen können. So krank, dass sie ohne menschliche Hilfe oft nicht überleben. Igel sind reine Fleischfresser und ihre Hauptnahrung besteht vor allem aus Insekten wie Käfer, Ohrwürmer, Tausendfüßer und Raupen. Aber die gibt es nicht mehr…oder nur noch so wenige, dass sie nicht zum Überleben reichen.

 

Jeder von uns kann aber etwas dazu beitragen, dass Überleben dieser Tiere zu sichern, damit auch unsere Kinder und Enkelkinder diese nicht nur aus Büchern kennen. Und es ist so einfach: bietet ihnen einen Platz zum Leben und Nahrung an. Aber wie macht man das? In erster Linie: Lasst euren Garten im Herbst „unaufgeräumt“ bis zum nächsten Frühjahr. Insekten überwintern und schlafen in Laub, in alten Stängeln und Samenständen von Stauden, in verblühten Blütenständen und Gräsern. Bitte schneidet diese erst im Frühjahr. Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann schichtet herabgefallenes Laub und Reisig in einer Ecke des Gartens auf. Dort kann sich nicht nur der Igel verstecken, sondern findet auch Laub zum Auspolstern seines Nestes. Und ganz wichtig: bitte öffnet eure Gärten. Gebt dem Igel die Chance, zu euch nach Hause zu kommen. Hierzu könnt ihr Öffnungen in euren Zaun mit einem Maß von mindestens 10x10cm, besser jedoch 12x12cm machen.

 

Die Männchen gehen früher in den Winterschlaf und fangen bereits jetzt an, sich hierauf vorzubereiten. Die Weibchen bleiben länger wach und kümmern sich noch um ihren Nachwuchs. Die Babys werden nachts von ihrer Mutter gesäugt. Damit diese auch was zum Fressen bekommt und bei Kräften bleibt, ist es nicht unüblich, in dieser Zeit auch mal tagsüber einem Igel auf Nahrungssuche zu begegnen. Deshalb: Bitte seid vorsichtig beim Rasenmähen und -trimmen und haltet Ausschau – Igel verstecken sich gut, oft an unerwarteten Stellen. Wenn ihr möchtet, könnt ihr sie noch mehr unterstützen, indem ihr ihnen Wasser hinstellt. Eine kleine Schüssel oder Keramikuntersetzer eurer Pflanzen reichen vollkommen aus. Auch Futter hilft, bis es wieder mehr Käfer gibt. Hier könnt ihr Katzentrocken- oder -nassfutter nehmen. Der Fleischanteil sollte hier mindestens 60 % betragen und keine Getreide/Zucker oder Gelee enthalten. Und natürlich…verwendet kein Gift. 

 

Wir alle können etwas tun und es ist gar nicht so schwer, wenn man weiß, was und wie man etwas ändern kann. Die Igel und wir danken es euch! 

(Carmen Moos)